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Date February 27
Type Interview
Source Whiskey-Soda
Title Goldfrapp - Nitroglycerin und Frappuccino
Country Germany
Journalist/Photographer /Serge Leblon
Pix       
Text Die perfekten Grundbedingungen: Alison Goldfrapp hasst Interviews, absolviert sie grundsätzlich mit Sonnenbrille und beantwortet unliebsame Fragen schon mal mit "Fuck Off!". Bereits vor Jahren brach ein völlig überforderter italienischer Journalist darüber in Tränen aus, heute Nachmittag endet das Gespräch mit einer großen deutschen Zeitung vorzeitig, da Alison den Kollegen "creepy" findet. Später ist die Stimmung überraschend angenehm, wobei man auf keinen Fall den Fehler machen sollte sich davon einlullen zu lassen. Schon die geringste missverständliche Gefühlsregung reicht aus, um Madame umgehend auf die Barrikaden zu bringen ("Würdest Du mir bitte erklären, warum Du da lachst?"). Aber es hat auch Vorteile: Eine Begegnung mit Alison lässt eventuell wahrgenommene Widersprüche zwischen "Felt Mountain" und "Supernature" schneller schmelzen als Eis in der Hölle. Die Frau ist TATSÄCHLICH beides; abgehoben ätherisch und abgrundtief pervers - und selbstverständlich auch eine interessante Gesprächspartnerin, die sich auf fast schon telepathische Weise mit Partner Will Gregory die verbalen Bälle zuspielt!

Der Ort: Ein Hotelzimmer im Herzen West Berlins, das breite Fenster gibt den Blick auf das gegenüber liegende Kranzler Eck frei, dessen Fassade im Neonglitter der Großstadtnacht auf fast schon groteske Art und Weise urban wirkt. Drinnen sind Licht und Atmosphäre deutlich gedämpfter, ätherische Düfte durchziehen die Luft, Will Gregory offeriert Getränke. Goldfrapps Klangarchitekt hat die verbindlich-freundliche Ausstrahlung eines Gymnasiallehrers, auf die Quelle des guten Duftes angesprochen deutet er lächelnd auf den Tisch:"Eine Duftkerze, Alison bestand darauf!" Eine plötzliche Bewegung im Nebenzimmer unterbricht den angenehmen Prä-Interview-Talk - Auftritt Alison Goldfrapp! Die Augen hinter einer undurchdringlichen Sonnenbrille verborgen, marschieren ihre 162 cm zielstrebig in den Raum, sie reicht einem die Hand und nimmt abwartend Platz. Ihre Antworten gibt sie in reinstem Oxford English, welches bei Bedarf mit handfesten Ausdrücken garniert wird und nicht zuletzt dadurch ein wenig gekünstelt klingt.

Hat es Euch irritiert als ausgerechnet Madonna damit hausieren ging, dass "Supernature" eine Ihrer Lieblings-LPs ist?

Alison:"Ich fand das verdammt amüsant, vor allem als in der britischen Presse ein Photo von ihr auftauchte, auf dem sie einen Jogging Anzug trug und unsere CD in den Händen hielt. Das habe ich aufgehoben!"

Will:"Hast Du nicht, oder?"

Alison:"Doch!"(beide lachen)"Es ist ziemlich lustig, sehr schmeichelhaft. Aber gleichzeitig denke ich, dass Madonna verdammt gut darin ist, andere Menschen zu benutzen, um sich selber zu bewerben, darin ist sie Expertin!"

Fühltest Du Dich in diesem Moment benutzt?

Alison:"Das habe ich nicht gesagt, es ist einfach eine Taktik, die sie sehr gut beherrscht und während ihrer ganzen Karriere eingesetzt hat! Das ist keine Kritik, sondern eine Beobachtung!"

Wenn Ihr mit einem neuen Album anfangt, gibt es dann so was wie einen Masterplan oder werft Ihr Euch "einfach" in den Prozess hinein und seht, wohin die Musik Euch trägt?

Will:"Den Masterplan haben wir ganze zweimal ausprobiert und Listen von Dingen angefertigt, die wir unbedingt versuchen wollten, etwa 'Streicher einsetzen' oder 'etwas Discolastiges schreiben'. Am Ende waren genau das die Sachen, die wir wieder verwarfen. So kamen wir zum dem Entschluss es zu lassen, Listen bestehen aus Wörtern und Wörter helfen Dir musikalisch nicht weiter. Du hast es eben sehr gut beschrieben, einfach anfangen und abwarten was passiert. Für uns ist das der effektivste Weg!"

Und hat es Euch nervös gemacht auf "Seventh Tree" ein so konventionelles Instrument wie die Akustikgitarre einzusetzen, das Album gar damit zu eröffnen?

Will:"Ja, denn das ist ziemlich schwierig, es hat einen gewissen Beigeschmack!"

Alison:"Was uns vor allem nervös machte ist der Umstand, dass wir früher zwar schon Gitarren verwendeten aber eben noch niemals einen kompletten Song darauf aufgebaut hatten. Das war für uns eine ziemlich neue Erfahrung und wir hatten durchaus Bedenken, dass die Musik dadurch zu süß oder gar klebrig klingen könnte. Um einen zu cleanen Sound zu vermeiden, haben wir uns jede Menge gitarrenlastige Musik angehört, mit dem Gitarrenklang herumgespielt und Gitarensamples eingesetzt. Außerdem war die Gitarren-Disc in Wills Optigan glücklicherweise schon ziemlich zerkratzt. Wir haben eine Menge Tonschichten eingesetzt damit wir nicht wie zwei Menschen klingen, die zur Klampfe etwas vortragen!" (spielt demonstrativ Luftwandergitarre und macht "Lalalala")




Wird diese reduzierte Herangehensweise Auswirkung auf Euere Live-Shows haben? Keine Tänzerinnen mehr?

Alison (lebhaft):"Nein, nein! Ich hoffe doch, dass es weiterhin Tänzerinnen geben wird, auch wenn sie vielleicht lernen müssen langsamer zu tanzen. Musik ist visuell und genau deshalb ist uns der visuelle Aspekt extrem wichtig, unsere Konzerte sollen auch optisch aufregend sein. An diesem Anspruch hat sich absolut nichts geändert!"

Will, genießt Du es, hinter Alison zunehmend unsichtbarer zu werden? Bei den letzten Konzerten warst Du noch nicht einmal auf der Bühne.

Will:"Es stimmt schon, dass ich kein übersteigertes Interesse daran habe, als 'Gesicht' wahrgenommen zu werden. Was nicht daran liegt, dass ich mich selbst für so uninteressant halte..."(Alison gibt ein glucksendes Geräusch von sich, dass Will zum lachen bringt)"...es hat auch mit der Musik zu tun, mit dem was wir beide machen. Als Musiker erschaffen wir gemeinsam Töne, welche die Stimme unterstützen, die wiederum den Ton vorgibt. Und genau das ist Alisons Part. Von daher könnte man Deinen Einwand ebenso auf den Kopf stellen: Als Komponistin ist es nämlich Alison, die zunehmend unsichtbarer wird, da das Publikum sie als Gesicht, weniger als Musikerin wahrnimmt!"

Alison:"Aber Du gehst doch auch nicht gerne auf Tour - oder?"(Will setzt zu einer Antwort an, Alison spricht einfach weiter) "Es ist schon OK! Wenn wir zusammen arbeiten soll niemand Dinge tun müssen, bei denen er sich unwohl fühlt. Und Will....(dramatische Pause, dann mit gesenkter Stimme)"...tourt eben nicht besonders gerne!" (beide lachen)

Will:"Ich bin in meinem Leben schon so viel getourt!" (Anm.: Auch wenn Will nicht besonders gerne darüber spricht und es mittlerweile fast schon im Orkus des ewigen musikalischen Spezialwissen versunken ist: Unglaublicherweise war der Mann ab 1984 als Saxophonist bei...ähem...Tears For Fears angeheuert. In einer Phase, in der die Band in UK Platz Zwei, in den USA sogar Platz Eins einnahm, was tatsächlich eine Menge Touren bedeutete!)

Alison:"Immerhin stellt er sich manchmal ans Mischpult und kümmert sich um den Sound!"

Will wird also langsam zu einer Art Brian-Wilson-Figur, die im Hintergrund die Fäden zieht?

Will:"Naja...hoffentlich nicht mit allen Konsequenzen!" (Alison lacht laut) "Wobei ich selbstverständlich überhaupt nichts dagegen hätte, so viele Musiker auf einer Bühne versammeln zu können wie Wilson kürzlich bei den 'Smile'-Konzerten!"

Alison:"Das wäre echter Luxus..."

Will:"...den wir uns leider nicht leisten können..."

Alison:"...denn dafür braucht man eine Menge Geld und genau das haben wir nicht!"(Sie sagt das so emphatisch, dass mir ein lautes Lachen entgleitet)"Würdest Du mir bitte erklären, warum Du da lachst?"

Naja...Euere Alben verkaufen sich doch ziemlich gut - oder?

Alison (mit deutlich schärferer Tonlage):"Na und? Hast Du eine Ahnung was so eine Tour kostet?"

Schon gut!

Alison (beruhigt sich):"Die Plattenfirma gibt uns einfach kein Geld für Konzerte. Wir mussten ewig darum betteln, bei den neuen Shows zwei Leute mehr auf die Bühne stellen zu dürfen. Das ganze Drumherum ist verdammt teuer und ehrlich gesagt sind wir längst nicht in der Lage alle unsere Ideen umsetzen zu können!"

Seid Ihr Euch musikalisch eigentlich immer einig oder gibt es Spannungen?

Will:"Genau das ist es was Goldfrapp als Duo ausmacht: Zwei Menschen, die sich in den entscheidenden musikalischen Punkten einig sind. Selbstverständlich beurteilen wir nicht alle Dinge identisch aber an den wichtigen Stellen gibt es keinerlei Diskrepanzen. Wir sind beide liberale Menschen, die sich gegenseitig Raum zum Experimentieren lassen. Außerdem sind wir beide sehr gespannt darauf, was dem Anderen als nächstes einfällt. Es geht weniger darum sich zu widersprechen als sich zu überraschen!"

Seid Ihr oft von den Ideen des Anderen überrascht?

Will (mit süffisantem Seitenblick auf Alison):"Was mich angeht auf jeden Fall!"(beide lachen)

Und hat sich die Art und Weise wie Ihr Musik schreibt und produziert seit "Felt Mountain" sehr verändert?

Alison:"Nicht wirklich, die Methode ist die dieselbe geblieben. Am liebsten ist es uns, wenn die Prozesse 'Komponieren' und 'Aufnehmen' simultan ablaufen. Sobald wir zu jammen anfangen, drücken wir den Aufnahmeknopf und zeichnen jeden einzelnen Ton auf, das haben wir noch nie anders gemacht. Selbst Abmischen und Produzieren...ich meine das sind ohnehin seltsame Bezeichnungen, tatsächlich vermischen sich diese Prozesse und beginnen bereits bei der Komposition. Es kommt oft genug vor, dass der Klang eines Instrumentes die Atmosphäre eines Stückes vorgibt und Du schon beim Schreiben weißt, wie es später zu klingen hat. Wir sind keine Band, die Stücke schreibt und dann ins Studio geht, um sie aufzunehmen, bei uns verschmelzen diese Zwischenschritte!"

Kraftwerk gaben mal zu Protokoll, dass sie keine Instrumente, sondern Studio spielen würden. Könnte man das auch über Euch sagen?

Will:"Ich glaube nicht, dass ich so kompetent wie Kraftwerk bin, obwohl das Studio durchaus...."

Alison (unterbricht ihn):"Wir arbeiten prinzipiell in Häusern, niemals in Studios! Das ist ein gewaltiger Unterschied, denn es ist einfach entspannter und billiger!"(lacht)

Will:"Ich würde sagen, dass diese Platte weniger sound- als songorientiert ausfiel, während ich früher bei unseren Songs oft das Gefühl hatte, dass es nur einen einzigen Weg gibt, sie umzusetzen. Etliche Tracks hingen sehr stark von spezifischen Klängen ab, welche auf gewisse Weise im Studio entstanden, welches dann tatsächlich zu einer Art Instrument wurde. Aber dieses Konzept haben wir dieses Mal ein wenig hinter uns gelassen, 'Seventh Tree' liess es zum ersten Mal zu, Stücke auf unterschiedliche Art und Weise anzugehen, was mir sehr...interessant erschien. Ich mag das und denke, dass wir mittlerweile das gesamte Album sogar noch reduzierter, akustischer und mit unterschiedlicher Instrumentierung aufführen könnten. Etwas, dass bei 'Train' beispielsweise überhaupt nicht funktionieren würde, da es mehr Geräusch als Song ist."(dreht sich zu Alison)"Macht das Sinn für Dich?"

Alison:"Yeah!"(beide lachen)

Waren die Glam- und Disco-Elemente auf "Black Cherry" und "Supernature" auch ein Versuch, diejenigen Teile Eueres Publikums zu irritieren, die Euch anfangs als Trip-Hop missverstanden?

Alison:"Trip-Hop...ich hasse dieses verdammte Wort! Vor kurzem gab ich ein Interview in Amsterdam und so eine bescheuerte Journalistin kam mir damit an:"(verstellt die Stimme)"'Euer Debüt war Trip-Hop!'. Als ich sie bat mir diesen Begriff doch bitte mal zu erklären, fehlten ihr die Worte. Ich meine, es ist doch wirklich..."(unterbricht sich selbst)"Entschuldige, das ist wohl keine Antwort auf Deine Frage. Also: Weder 'Black Cherry' noch 'Supernature' sollten irgendjemanden irritieren, die Menschen sind schon durcheinander genug, da müssen wir nicht noch nachhelfen! Wir machen einfach worauf wir Lust haben und was sich richtig anfühlt. Alles andere wäre doch wirklich kindisch. Sicherlich gab es nach 'Felt Mountain' eine enorme Erwartungshaltung, jeder wollte, dass wir noch ein 'Felt Mountain' abliefern, wozu wir..."(Will und Alison simultan)"...einfach nicht im Stande waren..."(Alison spricht alleine weiter)...und außerdem: Warum sollten wir das wollen, wenn es unmöglich ist? Also teilten wir dem fordernden Publikum mit, dass es doch bitte sein Maul halten möge und..."

Will (klinkt sich erneut ein):"Es ist ja nicht so, dass wir es nicht versucht hätten..."(Alison wirft ein bekräftigendes "Yeah!" dazwischen, Will fährt unbeirrt fort)"...da wir damals dringend neues Material für längere Konzerte brauchten. Es ging einfach nicht, klang falsch. Genaugenommen hatten wir eine ziemlich verwässerte Phase bevor wir bei 'Black Cherry' angelangten!"

Alison:"Menschen verändern sich nun mal ständig und Musik, Schreiben, eigentlich jede kreative Äußerung hat etwas Autobiographisches, kommt aus Deinem Inneren. Von daher macht es keinen Sinn an einer Formel festzuhalten..."(unterbricht sich)"...ich glaube ich erkläre das gerade nicht so gut, Entschuldigung!"(fährt fort)"Ich denke einfach, man muss einen angemessenen Weg finden, um seine persönlichen und kreativen Gefühle auszudrücken. Und diese beiden Alben fühlten sich zum Zeitpunkt ihrer Entstehung 'angemessen' an!"

Was denkt Ihr, wie die Leute, die Euch mit "Supernature" entdeckten auf "Seventh Tree" reagieren werden?

Alison:"Eine Menge Goldfrapp-Fans lieben gerade unsere Unvorhersehbarkeit und mögen sowohl das erste als auch die anderen Alben. Daneben gibt es selbstverständlich immer auch Leute, denen es am liebsten wäre, dass wir uns ständig wiederholen. Diesem Teil des Publikums könnte tatsächlich eine ähnliche Enttäuschung ins Haus stehen wie 'Felt Mountain'-Verfechtern bei 'Supernature'. Insgesamt dürfte es aber wie immer laufen, ein Teil wird es lieben, ein Teil hassen!"(lacht)

Alison, ist es Dir wichtig, wie die Öffentlichkeit Dich wahrnimmt?

Alison:"Auf jeden Fall! Als wir mit der Arbeit an 'Seventh Tree' anfingen, dachte ich mir: 'Fuck, absolut jeder wird es hassen, niemand außer meiner Mutter es kaufen!'"(lacht)"Wie Du siehst ist mir schon wichtig, im Endeffekt aber auch scheißegal!"(lacht noch lauter)"Ich muss einfach tun, was ich tun muss, darüber hinaus kann man ohnehin nicht vorhersagen, was der Öffentlichkeit gefällt und was nicht. Wenn man versucht..."

Will (setzt den Satz ganz selbstverständlich fort):"...es vorherzusehen..."

Alison (übernimmt ohne Unterbrechung):"Exakt, es im Voraus zu planen, dann begibt man sich auf einen sehr zweifelhaften Pfad!"(zu sich selbst murmelnd)"Und das ist ganz sicher nicht das, was wir tun möchten!"

Und was ist die größte Fehleinschätzung bezüglich Deiner Person?

Alison (schweigt ein paar Sekunden, dann mit fröhlichem Kleine-Mädchen-Kichern):"Keine Ahnung, ich lese weder die Artikel noch die Kritiken!"

Wie hat Musik Euch verändert?

Alison (irritiert):"Wie bitte?"

Wie bzw. ob Euere Musik Euch als Menschen verändert hat!

Alison (noch irritierter):"Meinst Du meinen Lebensstil?"

Nein, in persönlich, charakterlicher Hinsicht!

Alison (ratlos):"Du verwirrst mich, vielleicht stelle ich mich ja gerade blöd an, aber ich habe nicht die geringste Ahnung, worauf Du hinaus möchtest! Will, verstehst Du diese Frage?"

Will:"Ich arbeite daran! Du meinst die Tatsache, dass wir Platten aufnehmen?"

Exakt!

Will:"Ach so! Das hat uns in der Tat beide sehr verändert, es ist absolut lebenswichtig, wir müssen es schlicht und ergreifend tun, ansonsten..."

Alison (übernimmt flüssig wie gehabt):"...würde zumindest ich komplett durchdrehen!"(lacht)"Entschuldige, dass ich die Frage nicht gleich kapiert habe!"

Gibt es bei Goldfrapp keinerlei Bedenken, Musik für Werbespots herzugeben?

Will:"Mit Bedenken hat das weniger zu tun, als man es uns erstmals anbot waren wir relativ unbekannt und dachten, dass es ein cooler Weg sei, den Leuten unsere Musik vorzustellen! Davon kann mittlerweile selbstverständlich keine Rede mehr sein, da wir in den Medien präsent sind. In einigen Fällen gefällt uns einfach der Werbespot und passt perfekt zu unserem Sound, in anderen Fällen..."(Alison und Will zusammen)"...brauchen wir schlicht und ergreifend das Geld..."(Will wieder alleine)"...um unsere Touren zu finanzieren!"

Alison:"Die letzte Reklame haben wir beispielsweise nur gemacht um zwei Tänzer für ein einziges Konzert bezahlen zu können!"

Gibt es keine Leute, die gratis für Euch tanzen?

Alison:"Vielleicht gibt es die, aber so was mag ich nicht! Wer für uns arbeitet, soll dafür auch anständig bezahlt werden, das ist nur fair!"

Letzte Frage: Alison, freust Du Dich darauf alt und verrückt zu werden?

Alison (trocken):"Alt und verrückt? Ich bin auf dem besten Wege, vielleicht sogar schneller als mir bewusst ist!"(beide lachen)"Solange ich nicht krank werde, hört sich 'alt und verrückt' aber sehr vielversprechend an!"(lacht laut)

Die Promoterin betritt den Raum, unsere Zeit ist abgelaufen. Draußen ist es jetzt vollständig dunkel, milchige Sterne greifen mit Lichtfingern durch das grelle Neon. Eine seltsame, übernatürliche Ruhe durchzieht die große Stadt bevor sie zum Sprung ins Wochenende ansetzt. Zumindest in Berlin wird die Band davon nichts mehr mitbekommen, sie muss in 45 Minuten am Flughafen sein, wo der Nachtflug nach Bristol wartet! Als Alison mir zum Abschied die Hand schüttelt, grinst sie immer noch und murmelt: "Alt und verrückt, ja?"
Die Sonnenbrille hat sie allerdings nicht abgenommen!

 
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